Market Gardening

Unsere Arbeit richtet sich stark nach dem Konzept des Market Gardenings. Dieses bedient sich alt bewährten Anbautechniken, als auch innovativen modernen Maschinen und Geräten. Durch den Verzicht auf einen Traktor entsteht im Anbau die Möglichkeit, einen dichteren Pflanzabstand zu wählen, was zu einer besseren Bodenbedeckung führt. Dies führt wiederum zu einer besseren Bodengare und senkt den Beikrautdruck und natürlich erhöht sich die Erntemenge pro Quadratmeter.

Gearbeitet wird mit einem Einachser. Dieser ist viel leichter als ein Traktor, was den Vorteil hat, dass somit der Boden weniger verdichtet wird. Der Einachser kann mit verschiedenen Anbauteilen ausgestattet werden. Die höhenverstellbare Fräse bearbeitet den Boden nur so tief wie nötig, meist reichen wenige Zentimeter. Tiefere Bodenschichten werden von Hand mit einer auf die Beetbreite passenden Grabegabel gelockert. Somit werden tiefere Bodenschichten kaum gestört. Dies wirkt sich positiv auf die Fruchtbarkeit des Bodens und das Bodenleben aus. Der Mulchmäher zerkleinert Erntereste und Gründüngungen, welche dann mit der Fräse in den Boden eingearbeitet werden und somit das Bodenleben füttern und den Boden düngen.

Die Dauerbeete werden erhöht angesetzt. Der Oberboden der Wege wird auf die Beete geschaufelt, was eine tiefere fruchtbare Oberschicht und somit mehr Wurzelraum für die Pflanzen mit sich bringt. Zudem erwärmen sich erhöhte Beete rascher und trocknen auch schneller ab, was im Frühjahr einen früheren Kulturstart und rasches Wachstum erlaubt.

Beim Market Gardening wird viel mit Kompost gearbeitet, dies verbessert langfristig die Bodenfruchtbarkeit. Weiter kommen gezielte biologische Dünger zum Einsatz.

Ein Vorteil von kleinflächigem Anbau ist zudem, dass auch einfach mit Kulturschutznetzen gearbeitet werden kann, da es nicht so viel Material und Zeit erfordert, wie wenn Hektarweise eine einzige Kultur angebaut wird. Auch breiten sich bei einer hohen Kulturvielfalt Insekten und Krankheiten weniger schnell aus, da das System insgesamt viel gesünder ist und auch beispielsweise Nützlinge viel häufiger anzutreffen sind. Sollte trotzdem mal auf Pflanzenschutzmittel zurückgegriffen werden, dann ausschliesslich für den Biolandbau zugelassene.

Der komplexe Anbauplan wird mit Hilfe eines Programms geschrieben, welches auf das Market Gardening zugeschnitten ist. Eine Fruchtfolge von mindestens 4 Jahren der meisten Kulturen kann so umgesetzt werden. Wir starten im ersten Jahr mit 96 Dauerbeeten à 30m Länge. Bereits im ersten Jahr haben wir 235 Sätze geplant, um eine konstante Erntezeit zu erzielen.

Das Konzept ermöglicht uns ökologisch zu arbeiten, da wir auf Beheizung der Folientunnel verzichten, wir nur einen geringen Arbeitseinsatz unserer Maschinen benötigen und durch die Direktvermarktung im Kloster und auf dem Wochenmarkt (1km entfernt) keine grösseren Emissionen für den Transport erzeugen.

Neue Wege zu gehen ist sehr interessant und birgt auch grosse Herausforderungen. Wir sind sehr offen, uns über Anbauverfahren etc. auszutauschen und führen Interessierte auch gerne durch unsere Anbauflächen.